Gestohlen ist gestohlen - ob es sich nur um 2 Euro handelt oder einen großen Betrag.
Nachdem der Chef deiner Freundin das Geld auch schon präpariert hat und ein Polizist bei der Durchsuchung zugegen war gehe ich davon aus dass hier schon öfter Geld weggekommen ist und dass auch schon ein Verdacht bestand wer es gewesen sein könnte. Und deine Freundin hat diesen Verdacht bestätigt.
Aus welchem Grund sie das Geld geklaut hat tut hierbei nichts zur Sache - wie gesagt: gestohlen ist gestohlen.
Die 2 Euro hätte sie sich auch von einem Kollegen leihen können oder so - da muss man nicht gleich auf die Kasse zurückgreifen.
Das Ultimatum war vom Chef wirklich noch ein mildes Durchgreifen. Er hat ihr die Wahl gestellt und das ist auch ok so. Er hätte sie auch gleich direkt fristlos kündigen können und Anzeige erstatten.
So ist sie eigentlich noch mit einem blauen Auge davongekommen indem sie selbst gekündigt hat und dadurch vor einer Anzeige bewahrt wird.
Nachdem keine Anzeige gestellt wurde und die Sache nicht aktenkundig ist bei der Polizei kann sie sich nicht auf einen Formfehler berufen. Klar, sie könnte die Wiedereinsetzung bzw. Wiederaufnahme der Ermittlungen fordern - aber das wäre definitiv nur zu ihrem Nachteil und würde ihr im Endeffekt nichts bringen.
Der Betriebsrat musste auch nicht unbedingt befragt werden weil die Sache ja wirklich eindeutig war und sie dann selbst gekündigt hat.
Die Uhrzeit kann in die Kündigung aufgenommen werden, hieran gibt es nichts zu meckern. Der Chef möchte die Uhrzeit wahrscheinlich gern drin haben um den direkten Nachweis zu haben dass die Kündigung unmittelbar auf die Tat/Durchsuchung folgte.
Wenn sie die Sache wieder aufrollen würde wäre deine Freundin wirklich blöd. Tschuldige den Ausdruck, aber so ist es.
Der Chef hat keine Anzeige erstattet, nicht wegen dieser Sache und auch nicht wegen etwaigen anderen Sachverhalten. Er hat ihr die Wahl gelassen und sie hat selbst gekündigt, ist somit einfach ganz normal aus dem Unternehmen ausgeschieden und kann ihrer Wege gehen und sich neu bewerben bei anderen Firmen.
Warum jetzt noch großen Wind um die Sache machen? Deine Freundin wäre bei einer Verhandlung definitiv schlechter dran als jetzt.
Der einzige Minuspunkt ist vielleicht dass sie wg. Eigenkündigung erstmal ein paar Monate Sperre beim Arbeitsamt hat - aber die würde ich an ihrer Stelle gern in Kauf nehmen wenn ich dafür keine Anzeige(n) am Hals hätte.